Dämmung der oberen Geschossdecke – Holzbalken-Decke
Ist Ihr Dach noch in einem guten Zustand? Eine neue Eindeckung steht erst in 5 Jahren oder später an? Dann kommen für Sie Dämm-Methoden infrage, die sich in wenigen Jahren rechnen. Damit können Sie bereits jetzt Energie sparen. Wenn Sie Ihren Spitzboden nicht nutzen bzw. beheizen, dann müssen Sie nicht zwingend das ganze Dach dämmen. Sie können schon viel Heizenergie einsparen, wenn Sie die obere Geschossdecke dämmen. Dafür gibt es verschiedene Varianten – je nachdem, ob Ihre Decke aus Holz oder Beton ist.
Bei einer Holzbalken-Decke können Sie die Hohlräume zwischen den Balken mit Zellulose füllen. Da Sie bei dieser Methode eine vorhandene Konstruktion nutzen, ist das Verfahren relativ schnell umsetzbar und kostengünstig.
Falls Sie in einigen Jahren das Dach erneuern und die komplette Dachfläche von außen dämmen, dann müssen Sie die Dämmung der oberen Geschossdecke nicht entfernen. Sie bleibt bestehen und erhöht die Dämm-Leistung.
Ausgangssituation für Dachdämmung mit Holzbalken-Decke
So wird die Dämmung der oberen Geschossdecke umgesetzt
Die Grundlage für diese Methode ist ein vorhandener Hohlraum von mindestens 6 cm in der Holzbalken-Decke, der mit z. B. Zellulose gefüllt wird. Aber auch der obere und untere Abschluss des Hohlraums ist wichtig:
- die untere Fläche zum warmen Wohnraum ist relativ dicht, so dass wenig Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen kann; Gipsplatten sind dafür nicht geeignet
- die obere Fläche zum kalten Spitzboden ist durchlässig, damit vorhandene Feuchtigkeit abtransportiert wird
So wird die Dämm-Methode Schritt für Schritt umgesetzt:
- ein Dielenbrett wird entfernt und in die Öffnung ein Einblas-Schlauch geführt
- alternativ können auch kleine Löcher in die Dielenschicht gebohrt werden
- mit Hilfe einer geeigneten Maschine werden die Zelluloseflocken in das erste Fach eingeblasen
- auf diese Weise werden alle Fächer gefüllt, bis die Holzbalken-Decke komplett gedämmt ist
- im Anschluss werden die Dielenbretter wieder eingesetzt und die Löcher verschlossen
Für diese Dämm-Technik werden spezielle Einblas-Maschinen und Fachkenntnis benötigt. Daher sollten Sie dafür einen Fachbetrieb beauftragen, der damit Erfahrung hat. Aufgrund der relativ niedrigen Kosten des Dämm-Materials ist diese Methode aber immer noch vergleichsweise günstig.
Das Ergebnis nach der Dämmung der oberen Geschossdecke
Vor der Dämmung hatte die obere Geschossdecke einen U-Wert von 1,17 W / m² K. Danach lag der Wert für den Wärmeverlust (U-Wert) mit 0,25 W / m² K durch die obere Geschossdecke bei knapp einem Fünftel. Aber auch der Wert für den Hitzeschutz profitiert von der Dämm-Maßnahme. Der liegt jetzt ebenfalls im grünen Bereich. Die Hitze braucht mehr als 10 Stunden, um die Konstruktion zu durchdringen. Bis dahin haben sich die Außen-Temperaturen im Sommer häufig schon wieder abgekühlt, so dass die Raumtemperatur durch Lüften gesenkt werden kann.
Grenzen der Dämmung der oberen Geschossdecke
Diese Methode geht relativ schnell und ist kostengünstig umsetzbar. Sie hat aber auch Grenzen. In folgenden Dämm-Situationen kommt sie daher nicht zum Einsatz:
- die Holzbalken-Decke ist komplett gefüllt oder hat weniger als 6 cm Hohlraum oder
- die Schicht zum beheizten Wohnbereich lässt zu viel Feuchtigkeit durch
Folgende Punkte sind bei der Dämmung der oberen Geschossdecke zu beachten:
- die Hohlräume müssen lückenlos mit Dämm-Material gefüllt werden
- der Fußboden des Spitzbodens muss Feuchtigkeit nach oben durchlassen
Die Fakten zur Dämmung der oberen Geschossdecke im Überblick
Verstärkung der Dämmwirkung durch eine weitere Dämmschicht
Falls Ihnen die Dämmstärke nicht ausreicht, können Sie darüber noch eine weitere Dämmschicht aufbringen. Die oben beschriebene Dämmung der Holzbalken-Decke sollten Sie auf jeden Fall ausführen, auch wenn Sie noch eine weitere Dämmschicht planen. Ansonsten kann Zugluft entstehen, die dazu führt, dass die Wirkung der darüber liegenden Schicht reduziert wird. Im nächsten Schritt verlegen Sie eine Dampfbremse über die gesamte Bodenfläche.
Falls der Spitzboden nicht begehbar sein muss, können Sie die Dämmung einfach lose aufbringen und gleichmäßig verteilen. Das ist günstiger. Im andern Fall bauen Sie eine Holz-Konstruktion, die dann mit dem Dämm-Material befüllt wird. Den Abschluss nach oben bildet eine Ebene aus einfachen Holzdielen (Rauspund). Dadurch bleibt der Spitzboden weiterhin begehbar.
Mit dieser Maßnahme verdoppeln Sie die Dämmwirkung. Durch die zusätzliche Zellulose-Dämmschicht mit einer Höhe von 20 cm verringert sich der U-Wert von 0,25 W / m² K auf 0,12 W / m² K – wie die Grafik oben zeigt.
Weitere effiziente Dämm-Methoden mit Naturbaustoffen
Es gibt noch weitere Methoden, wie Sie Ihr Dach mit Naturbaustoffen nachträglich dämmen und Energie sparen können. Oder wie Sie Ihren Keller, den Erdgeschoss-Fußboden oder die Fassade vor Wärmeverlust schützen. Die Informationen dazu folgen in den nächsten Wochen.