Branchentag 2015 - Neue Handelbeziehungen und neue Wege

Am 23.04.2015 fand der Branchentag im BioHotel Sturm in Mellrichstadt statt. Die Räumlichkeiten, Möglichkeiten, Essen, Service und Lage fanden bei vielen Teilnehmern Zustimmung. Es war schön und der Ort kommt für künftige Branchentage in die engere Wahl. Thema des Branchentages war:

  • Handelbeziehungen – neue Wege
  • Nach einer kurzen Begrüßung durch den neuen Vorstand Ulrich Steinmeyer übernahm Sebastian Deppe von der BBE Handelsvertretung München das Wort und hielt einen Vortrag zum Thema „Zukunft des Fachhandels zwischen Verdrängung und Chancen“
Digitaler Wandel auch für Ökoplus- Händler - Kunden gewinnen und binden zwischen Internet und Ladentheke

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Dabei spannte er einen weiten Bogen von der Vorherrschaft des nicht filialisierten Fachhandels in den 60-er Jahren mit 74% Anteil hin zur jetzigen Bedeutung mit nur noch ca. 21%. Begleitet wird dies in den letzten Jahren durch eine zunehmende Bedeutung des E-Commerce, der in unserem Bereich von 5% auf geschätzte 12% bis 2025 anwachsen soll. Die Bedeutung des Internets geht aber deutlich über diesen angenommenen relativ niedrigen Wert hinaus. Durch Preisvergleiche per Handy im Geschäft und Informationsbeschaffung über das Internet ist der Fachhandel auf eine brauchbare „Multichanel-Strategie“ angewiesen, um sich behaupten zu können.
lässt sich wirtschaftlicher Erfolg erzielen. Nach der Mittagspause machte dann Dirk Langenheim, ein Internet-affiner Kunde von frovin deutlich, wie wir nach seiner Ansicht 

Dabei spielt eine geeignete Positionierung bei den 7 Profilierungsfaktoren Standort, Erscheinungsbild, Mitarbeiter, Sortiment, Preis, Marktkommunikation und Service eine wichtige Rolle. Mit einer klaren Profilierung, die den Rahmenbedingungen Rechnung trägt und eine Internetpräsens, die das Geschäft

a) im Internet vorhanden sein lässt

b) auffindbar sein läßt und

c) gut online bewirbt

„Kunden gewinnen und binden (können)… zwischen Internet und Ladentheke“. 

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Der Vortrag machte mehr als deutlich, dass wir als Handelsgeschäfte Gefahr laufen, nicht mehr wahrgenommen zu werden, wenn wir in Zukunft nicht auf Handy und Tablet gut auffindbar sind, egal, wie wir das finden und auch egal, dass ihm oder anderen potentiellen Kunden unsere Geschäfte gut gefallen. Er wird sie nicht mehr „gut finden“, wenn wir nicht digital gut auffindbar sind. Nach der Kaffeepause wurde dann das Thema „online-Handelskonzepte“ durch drei Impulsreferate mit anschließender Diskussion behandelt.
Zuerst stellte Franz Reiner seine Erfahrungen mit seinem Internetshop vor. Er hatte relativ früh vor mehr als 6 Jahren begonnen, einen Internetshop zu eröffnen. Der war in eigener Regie betrieben und hatte nicht sehr viele Verkäufe zur Folge, etwa 15 im Jahr. Seit 2 Jahren ist er auf dem Marktplatz bei Amazon mit seinem Internetshop aktiv und seitdem hat er etwa wöchentlich so viele Umsätze.
Er machte letztes Jahr etwa 6% Umsatz über das Internet mit deutlich steigender Tendenz und es wirft leichten Gewinn ab. Die Käufer kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, er hat keine besonders niedrigen Preise. Für die Logistik, die Amazon bietet, muss er etwa 15% vom Umsatz bezahlen. Auch findet er nachteilig, dass er keine Inhalte über Amazon einstellen kann. Er würde lieber auf einen eigenen „Ökoplus-Internetmarktplatz“ vertreten sein, und ähnlich viel dafür zahlen, wenn sich darüber Umsätze generieren lassen. Es gab eine lebhafte Diskussion über die unterschiedlichen Erfahrungen mit eigenen Internetshops und über Amazon.

Sicht auf den Internethandel 

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Ein weiteres Impulsreferat von Manfred Röwekamp beschäftigte sich mit dem Thema Sicht der Hersteller auf den Internethandel. Im Gebiet des Gebietsrepräsentanten Manfred Röwekamp befinden sich die größten Auro- Onlineshops. Zwei davon gehören inzwischen zu den größten Auro-Einzelhändlern überhaupt. Für Auro ist es nicht leicht damit umzugehen und Auro mußte mehrmals vertraglich nachjustieren, um zu gewährleisten, dass es nicht zu einem Preiskampf im Internet kommt. Auro möchte als Hersteller in der Fläche sichtbar sein. Dafür ist ein starker Fachhandel wichtig, es reichen nicht nur wenige Internethändler, die womöglich den anderen Händlern das Geschäft durch niedrige Preise zerstören. Es wäre eher im Interesse von Auro, ihre guten Händler im Internet zu unterstützen. Die Hersteller haben aber auch nichts gegen Internetshops, die eine Zugangsmöglichkeit zu ihren Waren in der Fläche ermöglichen und damit insgesamt ihren Absatz stärken, wie in der Diskussion deutlich wurde.

Internetshop und Webpräsenz

Als letztes berichtete Ulrich Steinmeyer vom Gespräch mit dem Anbieter „Art und Weise“ aus Bremen, der eine Internetaufstellung für mittlere und große Firmen anbietet, inklusive Internetshop. Das wichtigste sei demnach eine gute Internetpräsens von Ökoplus. Erst wenn die professionell erstellt und mit Inhalten gefüllt ist, die gut mit Schlagworten für die Suchmaschinen versehen sind, wird es zu Nachfrageeffekten nach den Produkten kommen. Diese Seite müsse ständig mit Inhalten erneuert werden, um im Netz gut gefunden zu werden. In einem nächsten Schritt könnte dann ein Shop erstellt werden. Als dritte Maßnahme ist der Shop geeignet mit den Geschäften zu verbinden, Zahlungsmöglichkeiten zu klären etc.. Die Kosten für ein solches Vorgehen wurden vom Geschäftsführer von „Art und Weise“ bei mind. 20.000€ je Schritt gesehen.
Es fand eine lebendige Diskussion statt, die deutlich machte, dass in dem Bereich eine Notwendigkeit zum Handeln besteht und dass das auch mit weiteren Kosten verbunden sein wird. Es wurde aber auch klar, dass eine Lösung im Rahmen des Verbandes sinnvoll ist und entwickelt werden sollte.
Nach der sehr lebhaften Diskussion gab es sodann das verdiente Abendessen.

Abendessen und Preisverleihungen

Beim Abendessen wurden jeweils 2 Preise für Händler und 2 für Lieferanten vergeben, die in herausragender Weise zum Erfolg von Ökoplus beigetragen haben. Lutze&Törmer wurde als bester „Newcomer“ ausgezeichnet und Stefan Lutze nahm die Auszeichnung entgegen. Außerdem wurde Frovin für den höchsten Umsatzzuwachs aller Händler im letzten Jahr über die Zentralregulierung ausgezeichnet und Theo Opgenorth nahm die Urkunde entgegen.
Bei den Lieferanten wurde die Firma „Berthold Boden GmbH“ für die größte Steig- erung bei ihrem zentralreguliertem Umsatz ausgezeichnet. Die Firma Claytec wurde für den größten Beitrag eines Herstellers zur Zentralregulierung ausgezeichnet.

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Außerdem wurde zum Abschluss noch sehr herzlich Horst Kliebe für seine langjährige Arbeit als Vorstand von Ökoplus gedankt und ein Gutschein für ökologische Baustoffe über-reicht, einlösbar in einem Ökoplus-Geschäft. Dieser Branchentag war praktisch seine letzte Handlung als Vorstand von Ökoplus. Danach wurde noch ordentlich gefeiert.

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